Das Hilfsangebot der Seemannsmissionen

Von den Seemannsmissionen hat bestimmt jede von Euch schon einmal gehört. Unterstützt von Spender:innen wie der Evangelischen Kirche, dem Bund, dem VDR, ITF und privaten Spender:innen arbeiten in vielen deutschen Häfen Freiwilligenteams. Meistens gibt es eine Station, in der man sich kurz vom Bordleben erholen oder Kontakt zur Familie aufnehmen kann. Manchmal stehen die Mitarbeiter sogar kurz nach dem Anlegen schon an der Gangway, um die Crew mit Zeitungen, SIM-Karten oder Weihnachtsgeschenken auszustatten.

Aber was vielleicht noch nicht alle an Bord wissen, ist, dass das Unterstützungsangebot weit über die beliebten Freizeitmöglichkeiten hinausgeht. Und obwohl die „Mission“ im Namen steckt und die Evangelische Kirche an der Förderung beteiligt ist, geht es nicht um Missionierung. Die Angebote stehen jeder und jedem offen und persönlich habe ich den Kontakt immer als sehr aufgeschlossen erlebt.

Die Psychosoziale Notversorgung (PSNV) ist dabei vor allem Ansprechpartner für Reedereien und Behörden. Wenn es an Bord schwerwiegende Ereignisse wie schwere Erkrankungen, Arbeitsunfälle oder Piratenangriffe gab, kann sich die Reederei an das ausgebildete PSNV-Team wenden. Dieses steht dann im Hafen zur Verfügung (natürlich mehrsprachig) oder vermittelt Hilfe von ähnlichen Einrichtungen in ausländischen Häfen. Mehr Informationen gibt es unter www.seemannsmission.org/psnv/.

Ansprechpartner bei persönlichen Problemen finden sich im DSM-Care-Chat unter www.dsm.care/chat/. Auch hier stehen rund um die Uhr Freiwillige zur Verfügung, die man auf Deutsch und Englisch und oft noch in anderen Sprachen kontaktieren kann. Das funktioniert anonym, der Chat ist also auch bei Schwierigkeiten innerhalb der Crew ein sicherer Ansprechpartner. Hier werden Tipps für Krisensituationen genauso vermittelt wie das gute Gefühl, auf See mit Problemen nicht allein zu sein.

Mehr Informationen gibt es bei www.seemannsmission.org/chat-fuer-seeleute-vertraulich-undsicher/. Informiert also gerne Eure Kolleg:innen an Bord und an Land über diese Angebote. Und falls die liebe Verwandtschaft Seeleuten mal etwas Gutes tun will – der Betrieb der Seemannsheime und die Ausbildung der Ansprechpartner:innen sind auf Spenden angewiesen.

IR