32. Workshop in Wismar

32. Workshop vom 03.-05.11.2017

Freitag, 03.11.

Wie jedes Mal trafen wir bis 18 Uhr in der Jugendherberge ein. Ein gemütliches Backsteingebäude, welches sich architektonisch wunderbar in das Stadtbild Wismars eingliedert. Die Zimmer wurden verteilt, bezogen und schon kurz darauf trafen wir uns alle zusammen in der großen Essenshalle zu einem  ersten geselligen Abendessen. Fröhlich wurde das Wiedersehen gefeiert. Besonders hat uns gefreut, dass eine Seefrau mit ihrem Sohn extra aus der Schweiz angereist ist und eine weitere Seefrau mit ihren beiden „Lüttschen“ teilnehmen konnte.

Nach dem Essen trafen wir auf Frau Jessica Bernert, ihres Zeichens Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Wismar. Begleitet wurde sie von Frau Cathleen Korte Gleichstellungsbeauftragte des  Fachbereichs Seefahrt. Es entstand eine Diskussionsrunde über den generellen Faktor Frauen an Bord und in Männerberufen. Frau Bernert warb für die Familienfreundlichkeit der Hochschule. Leider fangen gerade in den Technik-Studiengängen wenig Frauen an. An E-Technik hatte dieses Jahr keine einzige Frau Interesse gezeigt. Dabei werden weibliche Studierende mit einem speziellem Stipendium gefördert, welches anders als bei herkömmlichen Stipendien, völlig ohne Kopplung an Leistung oder Einkommen vergeben wird.
Es kamen aber auch Probleme ans Licht, die der Hochschule nicht so direkt bekannt waren. Nämlich, dass  bei jungen Frauen oder Mädchen viel häufiger Hilfe gesucht oder gebraucht werden würde. Allerdings ist den Praxissemester-Fahrenden oft auch nicht bekannt, dass die Hochschule für die Zeit an Bord ihr Ansprechpartner ist und im Sinne der Fürsorgepflicht auch Ansprechpartner für alle Sorgen und Probleme ist. Wenn der Praxissemesterbeauftragte nicht weiterhelfen kann, ist auch die Gleichstellungsbeauftragte eine gute Anlaufmöglichkeit um bei Problemen weiterzuhelfen.

Beide Seiten fanden, dass wir diese Partnerschaft weiterführen sollten.

Somit endete der erste Workshoptag voller neuer Eindrücke und Bekanntschaften.

Samstag, 04.11.

Vormittags brachen wir zu einem Ausflug zur nahe gelegenen Insel Poel auf. Dort besuchten wir in Malchow die Labore der Verfahrenstechnik und Umweltbiologie, eine Außenstelle der FH Wismar. Wir bekamen eine sehr ausführliche Führung von Prof. Stollberg, der uns einen Einblick in das sehr weitläufige Betätigungs- und Forschungsfeld sowie auch in die einzelnen wissenschaftlichen Methoden und Geräte vermittelte. So wird hier zum Beispiel im Bereich Gentechnik ebenso geforscht und gelehrt wie auch toxikologische oder mikrobielle Wasseruntersuchungen durchgeführt, neue Methoden zur Pflanzenzucht entwickelt oder mit Hormonen experimentiert. Eine Schnittmenge zur Seefahrt findet sich dabei zum Beispiel in der mikrobiologischen Untersuchung von Ballastwasserproben oder Materialforschung im Bereich Anti-Fouling-Beschichtungen. Im Außenbereich gibt es einen botanischen Garten, in dem verschiedenste Pflanzen für das Forschungsfeld der nachwachsenden Rohstoffe herangezogen werden.

Die für danach geplante Besichtigung der Traditionsbootswerft in Kirchdorf musste leider ausfallen, weil der Werftbesitzer kurzfristig einen anderen wichtigen Termin hatte. Stattdessen machten wir einen Spaziergang am idyllischen Hafen von Kirchdorf entlang und aßen dort unser Mittags-Lunchpaket, die eine oder andere auch ein Fischbrötchen. Danach teilten wir uns auf. Einige fuhren mit dem Ausflugsdampfer zurück durchs Haff nach Wismar. Andere fuhren noch weiter an die Westspitze der Insel zum Timmendorfer Strand. Dort gab es einen Leuchtturm zu sehen, einen Besuch im Kaffee und für Naturliebhaber einen Spaziergang entlang der Lehm-Steilküste.

Im Anschluss stand am Samstagnachmittag Verbandsarbeit auf dem Programm.

Nach angeregten und fruchtbaren Diskussionen und vielen rauchenden Köpfen ließen wir den Tag bei einem gemütlichen Abendessen im Brauhaus in der Altstadt von Wismar ausklingen, wo auch nochmal Gelegenheit zu persönlichem Erfahrungsaustausch und Gesprächen untereinander bestand.

Sonntag, 05.11.

Der letzte Tag brach an. Wir frühstückten, klarten unsere Zimmer auf und kamen zu unserem traditionellen Gruppenfoto zusammen.

Anschließend wurden wir von einem Kleinbus der Touristikzentrale abgeholt und durch die (leider verregnete) Altstadt gefahren. Unser Guide war eine herzensgute Frau, die immer einen flotten Spruch bereit hielt. So war die Tour sehr kurzweilig und alle fühlten sich gut unterhalten.

Zurück an der Jugendherberge endete unser Herbstworkshop. Wir freuen uns, euch auch nächstes Jahr wieder zu sehen und von euren Erlebnissen auf See zu erfahren. Vielen Dank an dieser Stelle an unsere Organisatorinnen. Ein Workshop ist jedes Mal so viel Arbeit.

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