26. Workshop in Leer
08.-10.03.2013
Freitag, 08.03.
Ankunft bei normalem norddeutschen Wetter. Dieses Mal wurde der Workshop von zwei Studentinnen organisiert. Zusammen mit der Frauenbeauftragten Frau Fietz‐Manzke hatten die Damen ein spannendes Programm auf die Beine gestellt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde konnte zum gemütlichen Teil übergegangen werden. Unterstützt wurde dies von den köstlichen Getränken im Sailor’s Inn. Bei dieser Bar im Keller handelt es sich um eine Student:innen‐Bar im Maritimen Kompetenz Zentrum (MARIKO) an der Bergmannstrasse in Leer. Eine Zeitlang war der Pub wohl geschlossen gewesen, einige Student:innen hatten sich jedoch für die Wiederinbetriebnahme eingesetzt. So kam es, dass wir unseren ersten Abend im Keller des MARIKO’s in einer frisch renovierten und mit seefrauischen Bildern geschmückten Student:innen-Bar verbrachten.
Es war sehr spannend und die Gespräche mit den jungen Damen hätten gerne noch länger dauern können, wenn nicht ein total spannendes Programm am nächsten Tag auf uns gewartet hätte. So begaben sich alle pünktlich in die Koje. Wir nahmen die Gastfreundschaft der Seemannsmission in Emden in Anspruch, wo der Verband bereits vor 2 Jahren sehr herzlich Willkommen gewesen war.
Samstag, 09.03.
Gemeinsames Frühstück im Seemannsheim Emden: Alle dort untergebrachten Verbandsmitglieder stärkten sich im großen Speisesaal für den bevorstehenden Tag.
Nach einem herzlichen Willkommen an der Hochschule Leer wurde das Maritime Symposium durch die Gleichstellungsbeauftragte des Fachbereichs Seefahrt der HS Emden‐Leer eröffnet. Danach erfolgten die Vorstellung der HS Emden‐Leer durch die Vizepräsidentin der Hochschule, Frau Prof. Dr. Heike Nolte‐Ebert, die Vorstellung des Fachbereichs Seefahrt durch den Dekan des Fachbereichs, Herr Prof. Dr. Klaus Heilmann, die Vorstellung der Seefahrtsschule durch Herrn Kapitän Gert van Geuns und die Vorstellung unseres Berufsverbandes Frauen zur See e.V. durch Ulla Neye.
Nach der Coffee‐Time erfolgte der Vortrag "Das Phänomen Polarlichter" durch Herr Prof. Dr. Jürgen Göken. Daran schloss sich Herr Prof. Dr. Jann Strybny mit dem Bericht "Potentiale der Offshore‐Technik für Frauen" an. Der Vormittag wurde abgerundet durch eine Führung im Fachbereich Seefahrt: Herr Prof. Kpt. Rudolf Kreutzer stellte den Simulator vor, Herr Kpt. Gert van Geuns erfreute die Teilnehmer mit einer Veranstaltung im Planetarium und die Professoren Dr. Jann Strybny und Dr. Jürgen Göken demonstrierten in ihren Forschungsbereichen eine Schallkamera und diverse elektronische Geräte zur Meeresboden‐ und Unterwasserforschung.
Nach einem interessanten Vormittag gab es ein leckeres Mittagessen im Vorraum der Aula, arrangiert durch den Fachbereich Seefahrt in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Leer e. V.
Der Nachmittag wird eröffnet mit einem Vortrag über "Herausforderungen moderner Schiffsantriebe" von Herrn Prof. Freerk Meyer, der an diesem Tag auch seinen 50. Geburtstag feierte. Dem folgte die 1.Vorsitzende des Berufsverbandes "Frauen zur See", die über ihre Arbeit und Erfahrungen als Erster Offizier auf Schiffen mit Dynamic Positioning berichtete. Des Weiteren wurde von unseren Mitgliedern die Arbeit des Havarie‐Kommandos in Cuxhaven und die Reederei Hartmann vorgestellt.
Die verspätete nachmittägliche Coffee‐Time wird eingeläutet, damit die Aula für die anschließende Podiumsdiskussion "Frauen in der Seefahrt ‐ Perspektiven und Probleme" umgestaltet werden konnte. Die Diskussionsrunde bestand aus einem bunten Mix an der Seefahrt beteiligter Personen u. a. Frau Cornelia Dahlke, Praxissemesterkoordinatorin des FB Seefahrt der HS Emden‐Leer, und ihren Kollegen, männlichen und weiblichen Offizier:innen der Bundeswehr (Marine und Luftwaffe), einer Polizeikommissarin der Wasserschutzpolizei Niedersachsen, den Gleichstellungsbeauftragten des Fachbereichs Seefahrt der Hochschulen Emden‐Leer und Wismar‐Warnemünde, den o.g. Vortragenden sowie den anwesenden Mitgliedern des Berufsverbandes Frauen zur See.
Nach der Podiumsdiskussion ließ Frau den Abend noch in gemütlicher Runde in der Kostbar in Leer ausklingen. Die im Seemannsheim Emden untergebrachten Frauen des Berufsverbandes begingen den Mittelwächter und erfreuten sich an der Fotodokumentation "Frauen zur See, Teil 1" von Rosmarie Schichhold.
Für alle Frauen zur See ging ein interessanter Tag zu Ende, bei dem sich herausstellte, dass noch eine Menge Arbeit vor dem Berufsverband liegt und alle freuen sich auf den nächsten Workshop in Rostock, bei dem hoffentlich auch viele neue Mitglieder anwesend sein werden.
Sonntag, 10.03.
Am Sonntagmorgen trafen wir uns alle bei beißend kaltem Wind und Schneeregen in Leer zu einer Stadtführung. Die Teilnehmerzahl hatte sich seit Samstag deutlich ausgedünnt. Von den Organisatoren des Maritimen Symposiums der Hochschule war niemand mehr mit dabei. Ebenso nur noch wenige der Studentinnen.
Eigentlich sollte es eine Führung zur Geschichte der Frauen in Leer geben, worauf wir uns alle gefreut hatten. Leider hatte es jedoch anscheinend bereits im Vorfeld Abspracheschwierigkeiten über die Dauer der Führung gegeben, gepaart nun mit zwei offensichtlich beleidigten Stadtführerinnen, was dazu führte, dass sie die Frauengeschichte kurzerhand absagten und gegen eine Rathausführung austauschten. Das fanden wir sehr schade.
Aber so erfuhren wir einiges über die Baugeschichte und die Erbauer dieses wirklich imposanten und schönen Gebäudes. Zum Abschluss bestiegen wir noch den Rathausturm, von dessen Spitze wir als krönenden Abschluss einen wunderschönen Rundumblick über das verschneite Leer bekamen.
Abfahrt bei Eiseskälte und Schnee auf den Dächern von Leer.