42. Workshop auf Helgoland und in Cuxhaven

03.-05.10.2025

Donnerstag, 02.10.

Statt sich wie gewohnt am Freitag zu treffen, sind dieses Mal alle schon am Donnerstag in Kontakt: Die Wettervorhersage hat sich am Donnerstag morgens deutlich verschlechtert. Die Hinfahrt nach Helgoland ist kein Problem, aber wir kommen am Sonntag nicht mehr zurück… Also sind ganz viele spontane Planänderungen nötig. Gar nicht fahren, nur Freitag fahren oder hinfahren und riskieren, dass es erst Montag oder Dienstag zurückgeht? Was ist mit dem Proviant, den Tickets und der Unterkunft? Ein großes Dankeschön für alle spontanen Ideen, Nachrichten und Telefonate – wir hatten trotz Sturm am Ende eine schöne Zeit.

Freitag, 03.10.

Nachdem sich alle schon auf ein spannendes Helgoland-Programm gefreut hatten, wollten wir die Insel wenigstens kurz sehen. Die Fahrkarten ließen sich noch zur Tagesfahrt umbuchen. Die erste Hälfte der Gruppe startete also am Freitag um 0830 mit dem Halunderjet auf die Elbe. Mit dem kalten, aber noch sonnigen Wetter super zum Schiffe gucken. Nach dem Stopp in Cuxhaven waren wir dann komplett und konnten noch die riesigen Brötchen vom Bordfrühstück genießen.
Auf der Insel angekommen hatten wir dann zumindest ein paar Stunden, um die Gegend kennen zu lernen. Je nach Laune haben wir uns aufgeteilt, um verschiedenes zu sehen: den Arbeitsplatz einer unserer Seefrauen auf der Aade, die tolle Steilküste vom Oberland, den Strand, die Duty-Free- und Souvenirläden und das Kuchenangebot im Café. Gegen 16:30 ging es dann wieder an Bord – der Wind hatte auch schon deutlich zugenommen. Nachdem der Katamaran die Algen aus dem Propeller gespült hatte, sind wir mit 30 Knoten in Richtung Cuxhaven gedüst (und Anni in Richtung Hamburg). Dort waren nämlich in der Jugendherberge spontan noch Plätze frei. Sogar das Abendessen hat noch auf uns gewartet. Nur einen Aufenthaltsraum gab es leider nicht. Statt zusammen zu sitzen wie sonst sind wir dann zusammen spaziert. Hinterm Deich war es noch schön windgeschützt, und so sind einige sogar noch bis zur Kugelbake gelaufen.

Samstag, 04.10.

Nach einer kurzen Nacht mit wilden Teenagern auf dem Flur haben wir uns am großen Frühstücksbuffet gestärkt. Und hatten dann Glück, dass wir einen Helgoland- Programmpunkt auf dem Festland doch noch erleben konnten: Dr. Eva-Maria Brodte vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) war nämlich auch in Cuxhaven geblieben und konnte uns deshalb trotzdem von ihrer Arbeit erzählen. Und das fanden wir alle richtig spannend!
Los ging es mit der Geschichte vom Standort auf Helgoland. Dort wird schon seit über 100 Jahren geforscht. In der Geschichte wurden aber leider meist die Männer erwähnt. Über die Frauen, die dort damals gearbeitet haben, ist nicht so viel bekannt.
Dann haben wir erfahren, was dort eigentlich alles gemacht wird: Es gibt ein Aquarium mit allen möglichen Meereslebewesen, die rund um Helgoland gefangen wurden – andere Forschungseinrichtungen können sich sogar welche bestellen! Wer möchte nicht mal einen Seestern in der Post haben? Spannend ist auch das Plankton dort, die winzigen Lebewesen können im Dunklen leuchten.
Neben den Tieren werden auch Daten beobachtet, zum Beispiel zur Wassertemperatur. Daran lässt sich leider auch der Klimawandel ablesen, der sich dann wieder auf die Lebewesen dort auswirkt, und natürlich auf vieles weitere. Also eine spannende Gelegenheit, einer Forscherin noch ein paar Fragen zu stellen.
Und mit ein bisschen Geduld lohnt sich auch ein neuer Anlauf für einen Workshop oder Besuch auf Helgoland: Aktuell wird nämlich ein neues Aquarium gebaut. Dort wird dann auch die Natur rund um Helgoland vorgestellt, es gibt einen Bereich, wo Schüler forschen können, und man kann die Gezeiten im Zeitraffer sehen. Die Pläne klangen auch richtig spannend.
Bei so vielen interessanten Themen war es ganz schnell Mittag und wir sind in die Stadt in Richtung Bäcker gefahren.
Gestärkt ging es dann weiter ins Fischerei- und Wrackmuseum. In zwei alten Hallen aus der Fischereiindustrie gab es jede Menge spannende Exponate und Geschichten rund um Schiffe, Crews und Cuxhaven. Sogar eine Morsetaste zum Ausprobieren war da, wir konnten also mal wieder eine Runde üben. Nur den Taucheranzug wollte niemand testen... Die Zeit verging so oder so wie im Flug. Aber für ein Gruppenfoto war dann doch noch Gelegenheit.
Das Abendessen ging erstmal nicht so gut los: Wir wollten natürlich mit Meerblick essen. Ans Restaurant-Telefon ging niemand, die Online-Reservierung hat eine extra App gebraucht. Die dann trotzdem nicht funktioniert hat. Inzwischen waren wir aber ordentlich hungrig und vom Wind und Regen abgekühlt. Also sind wir ins benachbarte Schwimmbad gegangen, denn der Italiener dort hatte noch einen großen Tisch für uns. Und das war am Ende gut, denn das Lokal war entspannt und das Personal freundlich (mit kleineren Sprachschwierigkeiten – zum Nachtisch wollten wir Zitronenkuchen, keine Zitronenscheiben). Ein kleines bisschen Meerblick gab es auch – und natürlich leckeres Essen!
Auf dem Rückweg hat das Wetter dann aber voll zugeschlagen und wir wurden klitschnass. Im Dunkeln am Meer spazieren ist aber trotzdem schön – diesmal kam das Wasser halt auch von oben. Beim Trocknen haben wir uns noch mit verrückten Quizfragen getestet (falls ihr es noch nicht wisst, Popcorn platzt bei 175 Grad und ein Tiger hat ca. 100 Streifen!). Dann ab ins Bett und aufwärmen nach dem Regentag.

Sonntag, 05.10.

Sonntag morgen haben wir noch einmal in Ruhe zusammen gefrühstückt und sind dann mit Auto und Bahn wieder in Richtung zu Hause losgefahren. Das Vertrauen in die Kombination „Bahn + Schlechtwetter“ war nicht so groß, deshalb lieber früh zum Bahnhof statt noch die Hapag-Hallen zu besichtigen.

Bis zum nächsten Mal!

Zurück