39. Workshop in Hamburg (25. Vereinsjubiläum)
06.-08.10.2023
Freitag, 6.10.
Es hatten sich bei herbstlich nassem Wetter bis zum Abendessen 15 Seefrauen eingefunden. Etwas verspätet wurde der Workshop von Angelika eröffnet. Elke, die die Koordination der Buchungen übernommen hatte, wurde dabei schmerzlich vermisst. Sie hatte krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt. Wir haben ihr daraufhin unsere Grüße mit einer Postkarte übermittelt.
Zur Überraschung aller kündigte Angelika als ersten Programmpunkt ein Speed-Dating zum Kennenlernen an. Dafür sollte jede aus einem vorbereiteten Gefäß einen Namenszettel ziehen. Das ganze begann zwar erst etwas chaotisch, aber letztendlich klappte dann doch alles: Es fanden sich jeweils zwei Frauen, die nun zweimal fünf Minuten Zeit hatten, um einander Kennenlernfragen zu stellen. Angelika hatte dazu folgende Fragen vorbereitet: Wie ist Dein Name? Seit wann bist Du im Verband? Wie bist Du zum Verband gekommen? Warum bist Du immer noch dabei? Welcher Workshop ist Dir besonders in Erinnerung geblieben? Was wünschst Du Dir für die kommenden 25 Jahre? Während sich die “Paare” gegenseitig befragten und ins Gespräch kamen, bereitete die Vorsitzende Snacks für den Abend vor. Gleichzeitig behielt sie die Uhr im Auge, um rechtzeitig den Wechsel und am Ende den Abschluss der Fragerunde einzuleiten.
Anschließend wurden die Tische im Tagungsraum beiseitegeschoben und ein Stuhlkreis gebildet. Das sorgte für Erheiterung und brach bei vielen das Eis. Dann ging es um die Vorstellung und die Wünsche für die nächsten 25 Jahre. Diese waren:
- Keine Angst vor Wiederholungen bei den Workshops
- Mehr Besichtigungen von Betrieben
- Verbandsbaustellen angehen
- Du kannst Dich mit anderen Frauen über Deinen Beruf unterhalten und es geht nicht darum, wie bist Du bei der Seefahrt gelandet.
- Lasst uns Frauen selbstbewusst werden.
Danach gab es eine Runde Sekt mit und ohne Alkohol. Als Überraschungsteilnehmerin traf dabei Oya ein, eine unserer Hamburger Verbandsfrauen. Das sorgte für ein großes Hallo, da Oya gut zum Motto des Workshops passte: Sie ist alleinerziehende Mutter einer mittlerweile 15-jährigen Tochter. Sie berichtete von ihren zwei Fahrten mit ihrer Tochter.
Danach wurden die Tische wieder zusammengeschoben und eine Tafel gebildet. Bei Getränken und Snacks wurden dann Erfahrungen aus der Seefahrt ausgetauscht. Gegen Mitternacht löste sich die Versammlung auf.
Samstag, 7.10.
Der Tag begann mit einem ausgiebigen gemeinsamen Frühstück im Tagungsraum mit Blick auf den Hamburger Hafen. Danach wurde geklärt, wo die zwar angemeldeten, aber nicht eingetroffenen Frauen verblieben waren. Vielen Dank an dieser Stelle an Ulla, die auch später super mit der Seemannsmission über die Stornogebühren verhandelt hat. Neben dem eigentlichen Thema Familie und Beruf hatte Uli ihre Hausaufgabe vom vorhergehenden Workshop in Rostock-Warnemünde gemacht und ein Treffen mit WISTA organisiert, dass gegen 1100 Uhr stattfinden sollte.
Zuvor allerdings gab es noch den Erfahrungsbericht aus zwei Perspektiven von Angelika und ihrem Sohn Jonas. Angelika berichtete, wie sie in Rüdesheim am Rhein aufgewachsen und zur Seefahrt gekommen ist. Ihr vollständiger Bericht wird in dem Sonderrundbrief zum Thema Familie veröffentlicht werden.
WISTA-Treffen: Gegen 1100 Uhr trifft Sieke Kremer-Tiedchen ein. Sie ist bei der “Women's International Shipping & Trading Association” (WISTA) Board Member Compliance und Anwältin der Kanzlei Arnecke Siebeth Dabelstein. Die Organisation wurde 1974 von Frauen in drei Ländern gegründet, die überwiegend im maritimen Bereich an Land gearbeitet haben. Heute ist WISTA in 56 Ländern vertreten. Die Juristin stammt aus einer Seefahrer-Familie: Ihr Vater als auch ihre Mutter waren Kapitän:innen. WISTA hat einen Beraterstatus bei der “International Maritime Organization”, den sie einmal jährlich wahrnimmt. Mit 190 Mitgliedern in Deutschland hat WISTA dreimal mehr als unser Verband Frauen zur See. In
Hamburg gibt es monatliche Treffen zum Lunch sowie ein Abendessen, bei denen immer ein Thema im Mittelpunkt steht. Die Treffen sind für Mitglieder und Interessenten möglich. Bisher können nur Frauen mitmachen, allerdings überlegt WISTA auch, sich für Männer zu öffnen. Mit Nadine Komblum ist auch eine ehemalige Kapitänin im Vorstand. Mitglied ist ebenfalls Petra Hinrich, die vielen unserer Verbandsfrauen auch bekannt ist. Den “WISTA Sisters”, wie sich die Mitglieder nennen, ist vor allem die Vernetzung untereinander wichtig. WISTA will dem Austausch von Kontakten, Informationen und Erfahrungen einen Rahmen geben und damit erleichtern. Die Organisation ist allerdings auch nach außen offen und interessiert an Kontakten zu anderen verwandten Institutionen und Organisationen. Frau Kremer-Tiedchen hat sich zudem auch die Homepage der Frauen zur See angesehen und war sehr angetan von deren Aufbau und Inhalt. Zudem gab es eine Gegeneinladung, dass eine Vertreterin von uns gerne auch mal an einem WISTA-Treffen teilnimmt. Damit endete das Treffen.
Um 1200 Uhr brachen wir dann zur Firma Wilhelm Rump auf. Leider ohne Fähre, weil diese am Wochenende nicht fährt. Daher mussten wir mit dem Bus vom Seemannsheim zu den Landungsbrücken fahren. Von dort aus ging es mit der U-Bahn nach Veddel und von dort noch ein paar Stationen mit dem Bus weiter. Hinzu kam dann noch eine ordentliche Strecke zu Fuß, bis wir bei Wilhelm Rump ankamen. Dort wurden wir von gleich vier Firmen empfangen, die sich vorstellten - inklusive Mittagssnacks und Getränken.
Wilhelm Rump KG (GmbH & Co) www.rump-kg.de
www.rump-kg.de
Witternstr. 20 · 21107 Hamburg
1800-1900 Uhr Abendessen im Seemannsheim
1900 Uhr Vortrag "Selbstfahrendes Schiff" von Hendrik
2000 Uhr Verbandsarbeit, Planung für das kommende Jahr
Sonntag, 8.10.
Internationales Maritimes Museum Hamburg: Führung zu den Highlights des Maritimen Museums