05. Workshop in Hamburg

10.-12.11.2000

Freitag, 10.11.

Eintreffen der Teilnehmerinnen im „Haus Seefahrt", Palmaille 29.

Um 1820 Uhr Begrüßung durch Kapt. Stolle, Vorsitzender des VDKS. Er informiert über die Stiftung ,,Haus Seefahrt" und gibt einen rückblickenden Abriss über Arbeit von Frauen an Bord: 1954 wurden erstmals Frauen als Wäscherinnen bei der Hamburg-Süd geduldet, späterfolgten Stewardessen und Funkerinnen. Seit durch zunehmende Automatisierung wirklich schwere körperliche Arbeiten kaum noch anfallen, können Frauen nun auch an Deck und in der Maschine Berufe ergreifen. Abschließend empfiehlt Kapt. Stolle dem Verband seefahrender Frauen den Anschluss an den Verband Deutscher Kapitäne und Schiffsoffiziere e.V. - VDKS. Wir danken für die Gastfreundschaft und Begrüßung.

Für das gemeinsame Abendessen, das in Eigenregie vorher in der hauseigenen Küche vorbereitet wurde, bleibt leider nur wenig Zeit, da um 1905 Uhr Prof. Dr. Berking den Vortrag über ECDIS beginnt. Hinter dem Kürzel ECDIS verbirgt sich der Begriff zu elektronischen Seekarten ,,Electronic Card Display and Information System" mit Datenbank Electronic Navigational Chart und Sensoren z.B. für Radar, GPS usw. Anhand von Overhead-Projektionen erläutert Prof. Dr. Berking bis 2015 Uhr entsprechende Beispiele und Einzelheiten.

Mit einem gemütlichen Beisammensein klingt der Abend aus.

Samstag, 11.11.

0845 Uhr gemeinsames Frühstück im Haus Seefahrt mit kurzer Vorstellung der Teilnehmerinnen.

0920 Uhr: Frau Carola Kaschner, Kommissarin bei der Wasserschutzpolizei, zeigt den Mitschnitt eines Fernsehberichtes über ihre Arbeit. Dann berichtet Carola, dass inzwischen unter rund 500 Männern auch 6 Frauen bei der Wasserschutzpolizei Dienst tun, davon drei mit nautischem Patent, eine Schutzpolizistin und zwei Reederei-Kauffrauen. Dafür sind drei Jahre polizeiliche Ausbildung nach einem Einstieg mit vorheriger Berufsqualifikation nötig. Die Dienstzeiten teilen sich auf in Tag- und Nachtdienst von je 12 Stunden in wechselndem Rhythmus. Eine interessante Schilderung von Carolas Arbeitsbereich mit Beantwortung von Fragen aus dem Zuhörerkreis schließt diesen Programmpunkt ab.

Es werden zwei Bücher vorgestellt: ,,Das hungrige Meer" von Linda Greenlaw, Econ-List-Verlag, ca. 25 DM, ,,Female Tars" (Woman aboard ship in the age of sail) v. Susan J Stark, Pimlico-Verlag, ca. 10 engl. Pfund.

Um 1530 Uhr Aufbruch zum Zollmuseum in der Hamburger Speicherstadt.

Ab 1600 Uhr erfolgt eine Führung durch das Zollmuseum. Ein sehr engagierter und interessant erklärender Zollbeamter versteht die Gruppe so zu fesseln, dass kurz vor 1800 Uhr leider Schluss gemacht werden muss.

Der Abend klingt aus mit Essen und persönlichen Gesprächen in der Kneipe Kick and Company in Hamburg-Altona.

Sonntag, 12.11.

0900 Uhr Frühstück im Haus Seefahrt.

Ab 1030 Uhr berichtet Gerty Kellig über ihre erste Reise während der DDR-Zeit auf einem Fischfabrikschiff: Wie schwierig es war, zur damaligen Zeit ein Seefahrtsbuch zubekommen und unter welchen harten Bedingungen in der Fischerei in den Jahren 1962/63 in der DDR gearbeitet wurde, ist heute kaum nachzuvollziehen.

Anschließend bringt Dr. Christa Anders uns durch Wandzeitungen, Fotos und Berichte das Leben Anfang der achtziger Jahre auf einem DDR-Fischfabrikschiff vor Westafrika nahe, wo sie als Schiffsärztin eingesetzt war.

Um 1330 Uhr ist der offizielle Teil des Workshops beendet. Einige Teilnehmerinnen treffen sich zur außerplanmäßigen Rundfahrt per Barkasse durch die Speicherstadt und den Hafen.

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