12. Elsflether Schifffahrtsforum (2013)

Das Thema lautete: "Schifffahrt in der Krise - wird der Nachwuchs geopfert ?!" Dr. Kröger, Geschäftsführer des VDR, erklärte, dass der VDR eine Ausbildungsabgabe eingeführt hat. Alle Reeder, die keine Ausbildungsplätze zu Verfügung stellen, müssen in eine Kasse einzahlen. Stolz erklärte er, dass inzwischen 90 Millionen Euro in der Kasse sind. Abgerufen werden kann das Geld wohl erst im Laufe dieses Jahres.

Die gute Nachricht ist, dass NOAs und TOAs zu den Förderpersonen gehören. Auch ausgebildete Nautiker:innen/Ingenieur:innen, die noch kein Schiff haben, können Anträge stellen. Nicht berücksichtigt werden Studierende, die ihr Praxissemester absolvieren müssen. Für mich ist das eine Berufsverhinderungsmaßnahme! Ohne Praxissemester werden Studierende nicht immatrikuliert. Die Hochschule in Elsfleth beabsichtigt nun aus diesem Grund, das Praxissemester in das 2. Semester zu verlagern. Das heißt, Verlagerung des Problems um ein Semester. Wenn eine Studierende im 2. Semester feststellt, „Seefahrt ist doch nicht mein Ding“, hat sie schon ein Jahr verloren. Das Praxissemester ist meiner Meinung nach wichtig, um einen Einblick in den Berufsalltag zu bekommen. Seefahrt ist noch immer sehr speziell und nicht theoretisch zu erklären.

Es kamen auch anwesende Studierende zu Wort, die über ihre Erfahrungen berichteten. Ein Student hatte während des Studiums einen Schweißschein gemacht, das hat ihm dann zu einem Praktikumsplatz verholfen - warum wohl!? Ein Absolvent berichtete von inzwischen über 100 Bewerbungen. Herr Dr. Kröger gab ihm auf den Weg, dass er dieses Jahr einen Förderantrag stellen könne, (d.h. die Reederei, die ihn einstellt, bekommt vom VDR einen Zuschuss zur Heuer). Der anwesende ver.di-Vertreter Klaus Meyer bedauerte, dass in den Personalbüros der Reedereien keine gefahrenen Seeleute mehr sitzen. Das heutige Management setzt andere Maßstäbe.

Fazit: Wir müssen versuchen, uns mehr zu vernetzen. Wenn jemand einen Praktikumsplatz hat oder weiß wo einer frei wird, weitersagen. Als Verband haben wir gute Kontakte zu den Kümos. Sicherlich ist das nicht das Traumschiff für Berufseinsteiger:innen - aber die Seefahrt ist intensiv und man kann viel lernen. In Elsfleth hatte man auch kein Patentrezept - die Studierenden wurden aufgefordert, sich nicht entmutigen zu lassen.

Na dann Ahoi!

UN

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