41. Workshop in Bremen
25.-27.04.2025
Freitag, 25.04.
Am Freitag gegen 17 Uhr ging es los und die ersten von uns trafen in der Jugendherberge ein. Die war nicht nur ziemlich modern und direkt an der Weser, wir hatten sogar einen gemütlichen Raum ganz für uns. Nach einer Vorstellungsrunde startete unsere Vorsitzende dann die Vereinsarbeit. Dabei hatten wir zum ersten Mal auch Mitglieder per Zoom dabei, die es sonst nicht zum Treffen geschafft hätten. Es gab einiges zu berichten, besonders aus den Ausschüssen: Webausschuss und Intranet, Flyer, Rundbrief und natürlich auch unsere neue Kooperation mit WISTA.
Zum Thema Workshops gab es ebenfalls einiges zu besprechen: Wir haben überlegt, Workshop-Einladungen zukünftig den Fach- und Hochschulen weiterzuleiten, damit wir Interessentinnen auf uns aufmerksam machen. Auch der Workshop in einem Jahr wurde festgesetzt: Markiert euch schonmal den 24.-26. April im Kalender.
Anschließend konnte dann der gemütliche Teil des Abends starten – vor lauter Seemannsgarn haben wir bis nach Mitternacht durchgehalten.
Samstag, 26.04.
Nach dem Frühstück in der Jugendherberge sind wir samt Snacks und Getränken zur Hochschule Bremen aufgebrochen. Mit der Straßenbahn leicht zu erreichen, tückischerweise gibt es allerdings Hochschulgebäude an mehreren Standorten. Zu diesem Besuch hatte uns die Professorin Ilknur Colmorn eingeladen. Mit dabei waren außerdem zwei WISTA-Mitglieder.
Vor Ort wurden die Ergebnisse der Mitglieder-Umfrage vorgestellt. Hier hatten übrigens in nur wenigen Tagen gleich 40% teilgenommen – toll! Die Ergebnisse führten zu spannenden Gesprächen und wir konnten weitere Fragen und unsere ganz persönlichen Beobachtungen austauschen. Als ganz kurzer Einblick in die Ergebnisse:
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Die meisten von uns sind weder von der Küste noch aus Seefahrtsfamilien.
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Hauptgrund für die Berufswahl war die Vielseitigkeit der Tätigkeiten an Bord.
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Das Umfeld war bei der Berufswahl meist unterstützend und besorgt.
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Fast die Hälfte von uns hatte vor der Seefahrt schon andere berufliche Erfahrungen, und zwar in ganz unterschiedlichen Bereichen.
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Knapp die Hälfte hatte oder hat eine Beziehung an Bord.
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Die meisten finden, dass sie nur teilweise über ihre Rechte informiert sind.
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Teamwork ist als positiver Aspekt weit verbreitet, Vorurteile werden als größter Nachteil gesehen.
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Körperliche Überforderung ist eher wenig verbreitet.
Anschließend mussten wir uns erstmal stärken: Wir hatten dutzende belegte Brötchen sowie alle möglichen Limonadensorten besorgt, Frau Colmorn spendierte Kaffee und Tee dazu. Danach ging es genau so interessant weiter: Ein Seminar bei den „Stammtischkämpfer*innen“ in Bremen hatte eine unserer Seefrauen inspiriert, mit uns über den Umgang mit herausfordernden Situationen zu sprechen. Was tun bei dummen Sprüchen und Co? Nach einem kurzen Theorieteil mussten wir uns selbst überlegen, was wir in bestimmten Momenten gesagt oder getan hätten. Auch hier konnten wir viele Erfahrungen und Erlebnisse teilen. Und fühlen uns vielleicht in der nächsten blöden Situation ein kleines bisschen wohler mit unserer Reaktion, weil im „Hinterkopf“ das eine oder andere hängen geblieben ist.
Weil alle bei den Themen so viel beitragen konnten, mussten wir uns für den nächsten Programmpunkt beeilen: einer Führung bei der Seenotretter-Zentrale. Die beiden Guides konnten leider nicht genau sagen, wie viele Frauen jetzt eigentlich bei der DGzRS sind. Trotzdem war der Rundgang rund um Bremens kleinstes Hafenbecken interessant: Neben einem alten Rettungskreuzer, den wir besichtigen konnten, ist dort auch eine richtige kleine Werft. Nur die großen Kreuzer kommen in die „großen“ Werften, alle anderen Fahrzeuge werden auf dem eigenen Gelände in Bremen gewartet. Und das alles mit Spendengeldern (davon übrigens leider nur wenige Reederei-Spenden).
Für den letzten Programmpunkt mussten wir nur über die Weser. Auf der Alexander von Humboldt hatten wir einen Tisch reserviert, damit das Abendessen eine richtig maritime Stimmung bekommt. Nebenbei riss sich ein Stück flussaufwärts ein Passagierschiff los, das die Feuerwehr wieder einfangen musste. Wir hatten also genug Gesprächsstoff für den Abend.
Sonntag, 27.04.
Nach dem Frühstück ging es wieder los in Richtung Hochschule. Diesmal wartete Yasha Dave vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. auf uns. Das setzt sich nämlich auch mit Energie und Verkehr auseinander – auch auf dem Wasser. Auch wenn man es beim Namen also nicht gleich denkt. Yasha stellte uns ein spannendes Projekt vor: Das DLR möchte zukünftig ein Forschungsschiff betreiben. Hier sollen neue Technologien, etwa effizientere Antriebe, getestet werden. Aber auch verschiedenste Sensoren und Automatisierungstechniken können eingesetzt werden, und zwar das ganze Jahr, auch bei Eis. Ein toller Einblick in ein spannendes Projekt.